Of Apes and Machines
Die Installation beschäftigt sich mit dem evolutionären Weg des Menschen. Auf den ersten Blick mag die Entwicklung von den tierischen Vorfahren abgeschlossen erscheinen, doch physisch unterscheiden wir uns kaum von den Primaten, von denen wir abstammen – es ist unser Verstand, der uns maßgeblich unterscheidet.
Von Anfang an zeichnete sich der Mensch durch die Fähigkeit aus, Werkzeuge zu schaffen, die seine körperlichen Möglichkeiten erweitern. Die künstliche Intelligenz (KI), das jüngste und womöglich bedeutendste Werkzeug, das der moderne „Affenmensch“ hervorgebracht hat, ist das erste Werkzeug, das aktiv unseren Geist, unser Denken und unsere Intelligenz ergänzt – ein Instrument, das uns nicht nur Wissen bereitstellt, sondern selbstständig erkennt, lernt und gestaltet.
Künstliche Intelligenz
Wie Adam in der biblischen Überlieferung als erster Mensch gilt, so wurden auch einige der 13.000 KI-generierten Affenbilder in dieser Installation von einem „Urvater“ – dem von Super*me gemalten Affen – inspiriert. Mithilfe einer AR-Erweiterung können Besucher in einem Video den Wandel und die Mannigfaltigkeit der Variationen nachvollziehen. Die Installation bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Chancen und Ängsten und lädt dazu ein, über unsere Rolle in einer technologiegeprägten Welt nachzudenken.
Zusammenfassung
Die Installation entfaltet sich auf drei symbolischen Ebenen und schlägt eine Brücke von der klassischen Malerei zur zeitgenössischen Kunst.
Die erste Ebene ist eine Hommage an ein weltberühmtes Gemälde – als Sinnbild der Kunst selbst und der göttlichen Schöpfungskraft des Menschen.
Auf der zweiten Ebene erscheinen die „Affen-Variationen“ als Metapher für KI-Modelle und deren digitale Neuinterpretation der ersten Ebene.
Die dritte, übergeordnete Ebene bekommt der Newcomer Super*me, der stellvertretend für zeitgenössische Künstler steht und dessen Worte wie Prompts über alles legt.
Dadurch werden die Affengesichter der mittleren Ebene zu einem Symbol für all jene Generationen von Künstlern, deren Werke erforderlich waren, um KI-Modelle zu trainieren. Erst diese menschliche Grundlage ermöglicht es heute, mittels bloßer Worte (Prompts) Neues zu schaffen.
Die Installation veranschaulicht wie Kunst, Technologie und menschlicher Ausdruck aufeinandertreffen.
Sie wirft entscheidende Fragen auf: Wo beginnt Kreativität? Wer ist der wahre Künstler? Welche Folgen ergeben sich für die Kunst, wenn KI-Werkzeuge in kreative Prozesse integriert werden?
Ohne die Künstler und ihre Werke, die der KI als Fundament dienen, könnte sie selbst nichts Neues schaffen. Sie benötigt diesen menschlichen Input, um schöpferisch aktiv zu sein.
Selbst wenn es heute möglich ist, durch Worte oder Prompts Neues zu generieren, ist dies nicht gleichbedeutend mit menschlicher Kreativität.
KI-Modelle schöpfen nicht aus eigener Vorstellungskraft, sondern aus dem Mittelwert aller in ihnen gespeicherten Daten.
Sie imitieren, kombinieren und kalkulieren – doch wahre Kreativität, die über Nullen und Einsen hinausgeht, bleibt dem Menschen vorbehalten. Diese schöpferische Kraft definiert uns als Künstler und Denker.
Letztendlich existiert Kunst für den Menschen. Die Maschine benötigt sie nicht.
Der Mensch bleibt der Schöpfer, die Maschine lediglich das Werkzeug. Es liegt allein in unseren Händen, wie wir diese Werkzeuge einsetzen.
Ars longa, vita brevis – Have a nice day!
Be part of it.
Bring an ape back home